Wie viel kostet eine Renovierung?

Vom Dach bis zu den Bodenbelägen

Viele Hausbesitzer spielen mit dem Gedanken, Dach und Fassade zu sanieren, mehr Wohnraum zu schaffen oder den Wärmeverlust zu reduzieren. Stellt sich die Frage: Wie lassen sich die Kosten für kleinere und größere Renovierungsvorhaben berechnen? Einen Überblick gibt Martin Jensen, zertifizierter Modernisierungs- und Fördermittelberater bei der VR Bank Westküste.

Bei den Kosten für das eigene Renovierungsprojekt müssen die Bausubstanz, das geplante Konzept, erforderliche Genehmigungen und die Wohnfläche berücksichtigt werden – so lässt sich ein erster Überblick verschaffen.

Renovierung der Gebäudehülle: Dachdämmung, -ausbau und Fassade

Mehr als 20 Prozent der Wärme in einem Einfamilienhaus gehen über das Dach verloren – eine Wärmedämmung, insbesondere des Dachs, kann hier Abhilfe schaffen. Für ein intaktes Dach bietet sich eine Zwischen- oder Untersparrendämmung an. Hat das Dach Schäden, ist eine effektive, aber teurere Aufsparrendämmung erforderlich. Es fallen ungefähr 140 Euro pro Quadratmeter Dachfläche für die günstige und 250 Euro für die teure Variante an. Die gute Nachricht: Es gibt eine Bundesförderung für diese Maßnahme. Ein Dachausbau erschließt nicht nur ungenutzten Raum, sondern steigert auch die Energieeffizienz. Die erforderlichen Maßnahmen hängen von der geplanten Nutzung und dem Zustand des Dachgeschosses ab. Hausbesitzer sollten mit bis zu 1.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kalkulieren. Auch hier fördert der Staat energetische Maßnahmen.

Auch mit einer Außendämmung sparen Eigentümer Heizkosten ein. Hier bietet sich ein Wärmedämmverbundsystem oder eine Vorhangfassade mit Dämmung an. „Wichtig: Ein Sachverständiger muss das Projekt begleiten, damit die staatliche Förderung von bis zu 60.000 Euro pro Jahr genutzt werden kann“, erklärt Martin Jensen.

Im Anschluss an eine Außendämmung wird häufig ein neuer Außenanstrich nötig. Silikat- oder Siloxan-Produkte sind wasserabweisend und stellen die Wetterbeständigkeit des Gebäudes sicher. Preislich liegt ein solcher Außenanstrich bei ungefähr 35 Euro pro Quadratmeter. „Eigenleistung lohnt sich hier eher nicht“, weiß unser Baufinanzierungs-Spezialist Martin Jensen. „Für ein gutes Ergebnis braucht es ein stabiles Gerüst und reichlich Übung.“

Renovierung im Inneren: Fenstertausch, neues Bad und Bodenbeläge

Ein Fenstertausch ist nach 20 bis 30 Jahren meist unerlässlich. Die Berechnung der Kosten ergibt sich aus Art, Größe, Verglasung und Anzahl der Fenster. Ist die Isolierung der Rahmen noch intakt, reicht es mitunter die Fensterflügel auszutauschen oder die Verglasung zu erneuern. Je nach Beschaffenheit fallen bei einem 1,5 Quadratmeter-Holzfenster Kosten ab 650 Euro plus Einsetzen und Abdichten an.

Eine Badrenovierung ist oft ein wesentlicher Teil der Modernisierung. Statt der teuren Komplettsanierung ist es günstiger, nur Fliesen, Sanitärmöbel oder Dusche auszutauschen. Hier liegt der Preis zwischen 1.000 und 3.500 Euro pro Quadratmeter. Eine barrierefreie Umgestaltung ist teurer, wird aber von der KfW gefördert. Lesen Sie hierzu unseren Artikel „Altersgerecht umbauen“.

„Bei der Kostenkalkulation neuer Bodenbeläge spielen der zu entfernende Belag, das gewünschte Material und der Untergrund eine Rolle“, erklärt Jensen. Neben den Kosten für die Verlegung sollten Eigentümer Kosten von sieben Euro je Meter für zum Beispiel Fußleisten aus Holz einplanen.

Unser Verbundpartner, die Bausparkasse Schwäbisch Hall, bietet einen Schwäbisch Hall-Rechner an. Wer diesen nutzt, kann die Kosten für Dachsanierung, Badrenovierung und Bodenerneuerung grob ganz einfach online bestimmen. Für eine genauere Kalkulation empfiehlt sich die Beratung durch einen Sachverständigen, der auch einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen kann. „Dadurch sichert man sich noch einen zusätzlichen Bonus.“, so Martin Jensen.

Wie viel kostet eine Renovierung?
Wie viel kostet eine Renovierung?

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