Altersgerecht umbauen

Komfortabel und sicher im eigenen Zuhause

Der demografische Wandel schreitet voran. Experten prognostizieren, dass 2035 mehr als ein Viertel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein wird – 2050 sogar jeder Neunte älter als 80. Trotzdem sind bisher nur rund 1,5 Prozent der deutschen Wohnungen barrierearm. Maren Schmück, Modernisierungsberaterin bei der VR Bank Westküste, zeigt, welche Maßnahmen Immobilienbesitzer ergreifen können, um möglichst lange, sicher und komfortabel im eigenen Zuhause wohnen zu bleiben.

Hinter altersgerechtem Wohnen verbirgt sich eine Wohnform, die Menschen im besten Alter ein barrierefreies und komfortables Leben garantiert. Das Ziel: Eine Immobilie, die so gebaut und ausgestattet ist, dass sie Selbstständigkeit möglichst lange begünstigt. „Ob das eigene Zuhause seniorengerecht ist, lässt sich mithilfe der Checkliste des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausfinden”, empfiehlt Maren Schmück.

Kleine Alltagshilfen mit großer Wirkung

Um das eigene Zuhause barrierefreier zu gestalten, muss kein vollständiger Umbau erfolgen – kleine Maßnahmen können bereits helfen: Griffe im Bad, im Flur, an der Balkon- oder Terrassentür bieten Halt, wo er gebraucht wird. Sicherheit auf der Treppe gewährleistet ein zweiter Handlauf und ausreichend Beleuchtung. Genügend Licht schützt auch im Außenbereich vor Stolperfallen. Auch Sitzerhöhungen auf dem WC, ein Sitz in der Badewanne, ein Duschklappsitz oder die Anpassung der Höhe von Steckdosen oder Lichtschaltern können den Alltag erleichtern.

Altersgerechter Umbau

Neben den kleineren, relativ kurzfristig realisierbaren Handgriffen gibt es umfangreichere bauliche Maßnahme für eine altersgerechte Immobilie. Wege zum Gebäude, Stellplätze auf dem Grundstück oder Türschwellen im Inneren lassen sich verbreitern oder ebenerdig, ohne Stufen gestalten. Dabei können feste oder mobile Rampen helfen. Die Klassiker des altersgerechten Umbaus sind die bodengleiche Dusche, eine Wanne mit seitlichem Einstieg oder der Treppenlift. Eine Gegensprechanlage oder ein Sturzmelder sorgen für mehr Sicherheit.

Unterstützung bei der Finanzierung

All diese Umbauvorhaben sowie Maßnahmen zum Einbruchschutz und sogar der Kauf von umgebautem, barrierefreiem Wohnraum fördert die KfW-Bank mit dem „Altersgerecht Umbauen-Kredit (159)” – einem altersunabhängigen, zinsverbilligten Darlehen bis zu 50.000 Euro je Wohneinheit. „Wer altersgerecht sanieren möchte, sollte prüfen, ob weitere Maßnahmen wie z. B. zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes zeitgleich angegangen werden können. Denn hierfür können ergänzende Förderprogramme genutzt werden.“ empfiehlt Maren Schmück.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Sobald Immobilienbesitzer erkennen, dass sie aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr autonom leben können, sollten sie sich Gedanken über die verschiedenen Optionen machen. Für eine solche Entscheidung sollte sich ausreichend Zeit genommen werden, denn mit einem veränderten Wohnumfeld geht meist auch ein veränderter Alltag einher. „Außerdem sollte bedacht werden, dass Barrierefreiheit nicht nur eine Frage des Alters ist: Im besten Fall wird ein Neubau bereits altersgerecht bzw. barrierefrei geplant”, rät Maren Schmück.

Altersgerecht umbauen: Umbaumaßnahmen
Altersgerecht umbauen: Umbaumaßnahmen

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