Presseinformation, 07.03.2025
Die genossenschaftlichen Kreditinstitute konnten ihr Betriebsergebnis steigern und ihr Kreditgeschäft ausbauen.
Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein haben am Freitag, d. 7. März 2025 ihre Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Nach 0,8 Prozent im Vorjahr stieg die Bilanzsumme der 21 Kreditinstitute im Jahr 2024 um 3,1 Prozent auf 31,57 Mrd. Euro, denn sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft konnten deutlich ausgebaut werden.
Die Kundeneinlagen kletterten um rund 3,7 Prozent auf über 21 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund der im Juni 2024 von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende sicherten sich viele Mitglieder, Kundinnen und Kunden attraktive Konditionen durch die Anlage in Festgeldern und Kündigungsgeldern. „Die EZB dürfte aufgrund der schwachen konjunkturellen Lage an ihrem Zinssenkungskurs festhalten. Der Einlagensatz könnte bis zum Sommer auf 1,75 Prozent gesenkt werden“, erklärt Stefan Lohmeier, Sprecher der Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein.1
Nachfrage nach Bestandsimmobilien stützt Baufinanzierungsgeschäft
Auch auf der Aktivseite der Bilanz konnten die schleswig-holsteinischen Genossenschaftsbanken deutliche Zuwächse verzeichnen. Moderat gesunkene Bauzinsen, eine rückläufige Inflation und steigende Einkommen sorgten in Schleswig-Holstein für eine Stabilisierung der Nachfrage nach Immobilien und Baufinanzierungen. Zum Jahresende hatten die Volksbanken Raiffeisenbanken rund 5,32 Mrd. Euro an privaten Immobilienfinanzierungen in ihren Büchern stehen, ein Plus von 2,6 Prozent. „Die gestiegene Nachfrage nach Bestandsimmobilien und das anhaltend große Interesse an Sanierungen und Modernisierungen waren 2024 die Treiber in unserem Kreditgeschäft mit Privatkundinnen und -kunden“, sagt Bankensprecher Bent Nicolaisen. „Das Sanierungspotenzial ist bei den Bestandsimmobilien im Norden aufgrund des durchschnittlichen Baualters und der mehrheitlich genutzten Energieträger nach wie vor groß.“
Aktuell führen die Volksbanken Raiffeisenbanken eine neue Finanzierungslösung ein, die sich speziell an Seniorinnen und Senioren richtet, die ihre Immobilien modernisieren oder altersgerecht umbauen möchten: Das Darlehen 67+. Dieses geht auf die Bedürfnisse der älteren Generation ein, die in vielen Fällen über weitgehend entschuldete Immobilien verfügt, aber altersbedingt einen erschwerten Zugang zu klassischen Baufinanzierungen hat.
Firmenkundengeschäft wächst trotz Konjunkturflaute
Trotz der angespannten konjunkturellen Lage – auch im Norden klagen die Unternehmen weiterhin über hohe Energiekosten und eine schwache Nachfrage – konnten die Volksbanken Raiffeisenbanken ihre gewerblichen Finanzierungen 2024 um 3,8 Prozent auf rund 16,60 Mrd. Euro steigern. Die höchste Wachstumsrate war im Energiesektor zu beobachten, wo der Kreditbestand um mehr als fünf Prozent stieg. Im Agrarsektor, eine wichtige Säule im Firmenkundengeschäft der Genossenschaftsbanken, lag das Wachstum bei 1,4 Prozent. Mit einem Kreditvolumen von 2,75 Mrd. Euro und einem Marktanteil von rund 68 Prozent blieben die VR-Banken Marktführer bei der Agrarfinanzierung. „Die Kreditnachfrage bei den Unternehmerinnen und Unternehmern im Land ist noch immer intakt, und wir können diese Nachfrage bedienen. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass unsere regionale Wirtschaft trotz des herausfordernden Umfelds investiert“, so Stefan Lohmeier.
Betriebsergebnis gegenüber Vorjahr verbessert
Unterm Strich konnte im Geschäftsjahr 2024 abermals ein gutes Ergebnis erzielt werden. Obwohl der Mitte 2024 begonnene Zinssenkungskurs der Europäischen Zentralbank das Zinsergebnis der Volksbanken Raiffeisenbanken gegenüber dem Vorjahr verringerte, kletterte das Betriebsergebnis vor Bewertung (BE I) von 332 Mio. Euro im Vorjahr auf 339 Mio. Euro.
Wie im Vorjahr nutzten die Volksbanken Raiffeisenbanken die gute Ertragslage, um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken. Die Vorsorgereserven im Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden um mehr als 13 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro aufgestockt, das bilanzierte Eigenkapital stieg um mehr als sieben Prozent auf 3,34 Mrd. Euro – der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme kletterte somit auf rund 10,6 Prozent. „Unser Geschäftsmodell, das auf persönliche Beratung, erstklassige digitale Services und regionale Nähe setzt, hat sich erneut als äußerst robust erwiesen“, sagt Bent Nicolaisen. Die Volksbanken Raiffeisenbanken unterscheiden sich von anderen Kreditinstituten durch ihre besondere Rechtsform. Als Genossenschaften gehören sie ausschließlich ihren Mitgliedern, denen sie durch den genossenschaftlichen Förderauftrag verpflichtet sind. Die derzeit fast 360.000 Mitglieder der Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein profitieren von exklusiven Mehrwerten und werden darüber hinaus am wirtschaftlichen Erfolg der Häuser beteiligt – auch in diesem Jahr, das von den Vereinten Nationen als Internationales Jahr der Genossenschaften ausgerufen wurde.
„Wir haben unseren eingeschlagenen Weg fortgesetzt und sichergestellt, dass wir auf lange Sicht wirtschaftlich gesund und erfolgreich sein können“, fasst Stefan Lohmeier die Zahlen zur Geschäftsentwicklung zusammen. Das spiegelt sich auch in den Beschäftigtenzahlen wider: Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 4.083 auf 4.144, darunter sind allein 313 Auszubildende.
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