Schleswig-holsteinische Volksbanken Raiffeisenbanken ziehen positive Bilanz für Geschäftsjahr 2023
Auch in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld bleiben die genossenschaftlichen Kreditinstitute erfolgreich.
Die 21 Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein haben ihre vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Ihre Bilanzsumme belief sich zum Jahresende auf 30,6 Mrd. Euro, ein Anstieg um 0,8 Prozent. Trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche konnten die Institute ihre gewerblichen Finanzierungen um 4,1 Prozent ausbauen. Die höchsten Wachstumsraten waren im Baugewerbe (+5,9 Prozent) und im Dienstleistungssektor (+5,6 Prozent) zu verzeichnen. Der Bestand der Agrarkredite wuchs moderat um rund 0,8 Prozent und belief sich zum Jahresende auf rund 2,7 Mrd. Euro. Die VR-Banken bleiben damit Marktführer bei der Agrarfinanzierung.
Bestand an Immobilienfinanzierungen steigt trotz Zinswende
Der Bestand an privaten Immobilienfinanzierungen, der im Vorjahr noch um mehr als neun Prozent gewachsen war, stieg 2023 weniger stark. Zum Jahresende hatten die schleswig-holsteinischen Volksbanken Raiffeisenbanken rund 5,2 Mrd. Euro an privaten Immobilienkrediten in ihren Büchern stehen, ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir haben einen deutlichen Anstieg der Bau- und Finanzierungskosten gesehen, während die Immobilienpreise im Jahr 2023 nur moderat zurückgegangen sind“, erklärt Bankensprecher Bent Nicolaisen die Entwicklung. Anfang 2024 seien die Bauzinsen im Durchschnitt wieder gefallen, da noch in diesem Jahr eine Absenkung der Leitzinsen erwartet werde. Das Spitzeninstitut der Volksbanken Raiffeisenbanken, die DZ Bank, rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Juni einen ersten Zinsschritt nach unten beschließen wird.
Wie schon im Jahr zuvor war auch 2023 das Interesse an den Themen Energetische Sanierung und Modernisierung auffallend hoch: Viele Kundinnen und Kunden ließen sich von ihrer VR-Bank zu möglichen Maßnahmen, staatlichen Fördermöglichkeiten und Finanzierungen beraten.
Festgelder, Kündigungsgelder und Sparbriefe sind wieder gefragt
Auch auf der Passivseite war das Geschäftsjahr 2023 von der Zinswende bestimmt. Viele Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner schichteten Gelder von Giro- und Tagesgeldkonten in höher verzinsliche Produkte um. „Seit der Zinswende können wir unseren Kundinnen und Kunden wieder attraktive Konditionen bei klassischen Anlageformen wie Festgeldern oder Sparbriefen bieten“, sagt Bankensprecher Stefan Lohmeier. Bei den Termineinlagen, zu denen die Fest- und Kündigungsgelder zählen, betrug der Zuwachs aufgrund dieser Entwicklung mehr als 330 Prozent. Der in Sparbriefen angelegte Betrag versechsfachte sich sogar.
In Summe blieben die Kundeneinlagen 2023 konstant. „Wir verwahren für die Menschen in Schleswig-Holstein mehr als zwanzig Milliarden Euro, das ist ein starker Vertrauensbeweis“, sagt Lohmeier. Kundengelder sind bei den Volksbanken Raiffeisenbanken über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus durch eine eigene, schon seit 90 Jahren bestehende Sicherungseinrichtung geschützt. „Unser historisch gewachsenes Sicherungssystem macht uns zum sicheren Hafen für die Sparer. Deshalb lehnen wir die aktuellen EU-Vorstöße zur Reform des Krisenmanagements für Banken, die die vorhandenen Einlagensicherungssysteme gefährden könnte, entschieden ab“, so Lohmeier.
Betriebsergebnis gesteigert
Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein blicken abermals auf ein ertragsstarkes Geschäftsjahr zurück. Aufgrund des verbesserten Zinsergebnisses kletterte das Betriebsergebnis vor Bewertung (BE I) von rund 302 Mio. Euro im Vorjahr auf rund 332 Mio. Euro. „Wir haben die gute Ertragsentwicklung genutzt, um unsere Eigenkapitalbasis für weiteres Wachstum zu stärken“, erklärt Bent Nicolaisen. Das insgesamt bilanzierte Eigenkapital der VR-Banken überschritt 2023 erstmals die Marke von drei Milliarden Euro. Ihre Vorsorgereserven im Fonds für allgemeine Bankrisiken erhöhten die VR-Banken um mehr als sieben Prozent.
VR-Banken setzen auch künftig auf Nähe und persönliche Beratung
Neben dem Ausbau des Eigenkapitals ermögliche das gute Ergebnis laut Nicolaisen auch Investitionen in die Zukunft der genossenschaftlichen Kreditinstitute. Es gelte, die digitalen Services weiter bedarfsgerecht auszubauen und Vorreiter für einfaches und sicheres digitales Banking zu sein. Unter anderem beteiligen sich die Volksbanken Raiffeisenbanken derzeit an der Einführung des unabhängigen europäischen Zahlungssystems „wero“, dass schon ab diesem Sommer für länderübergreifende Handy-zu-Handy-Zahlungen in Echtzeit genutzt werden kann.
Bei aller Digitalisierung soll auch künftig die persönliche Beratung bei den Volksbanken Raiffeisenbanken im Mittelpunkt stehen. „Letztlich ist es doch das, was uns ausmacht und wofür wir bekannt sind: Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Wir sind lokal verwurzelt, genau da, wo unsere Kunden sind. Wir kennen unsere Mitglieder und Kunden und handeln werteorientiert, ehrlich und glaubwürdig“, sagt Bankensprecher Stefan Lohmeier.
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