Rendsburg, 28.10.2019 -
An diesem Mittwoch jährt sich der Weltspartag bereits zum 95. Mal. 1924 wurde in Mailand der letzte Werktag im Oktober zum Weltspartag erklärt; in Deutschland wird der Tag aufgrund des Reformationstages am 31.10. um einen Tag vorgezogen. Für die Deutschen ist der Weltspartag noch immer eine Institution: Dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment zufolge kennen ihn hierzulande mehr als 80 Prozent, fast drei Viertel der Befragten halten ihn für eine gute Idee. Und die Deutschen bleiben Spar-Weltmeister: Einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zufolge legen 71 Prozent der Bundesbürger jeden Monat Geld auf die hohe Kante.
Auch am Mittwoch werden viele Kinder in Schleswig-Holstein ihre Sparschweine zu einer der Volksbanken Raiffeisenbanken im Land bringen, um mit kleinen Geschenken belohnt zu werden. Viele Erwachsene dürften hingegen darüber nachdenken, wie sinnvoll das Sparen fürs Alter angesichts der historischen Niedrigzinsen heute überhaupt noch ist. Denn spätestens seit der jüngsten Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) am 12. September gilt unter Fachleuten als sicher, dass es auf absehbare Zeit keinen Anstieg der Zinsen geben dürfte – und auch die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die an diesem Freitag ihren Job an der Spitze der Notenbank offiziell antritt, gilt als Verfechterin der lockeren Geldpolitik.
Finanzmarktexperten der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken halten den morgigen Tag trotzdem für wichtig: „Der Weltspartag ist alles andere als ein Relikt aus längst vergangenen Sparbuchtagen“, erklärt Giovanni Gay, Geschäftsführer von Union Investment, denn er biete die Möglichkeit, auf „zeitgemäßes Sparen“ aufmerksam zu machen. Gay meint damit renditestarke Sparformen, die von einer Mehrheit der Deutschen nach wie vor gemieden werden – die meisten privaten Haushalte, das ermittelte die Deutsche Bundesbank kürzlich in einer Studie, setzen weiter auf klassische Bankeinlagen, obwohl diese aufgrund von EZB-Nullzinspolitik und Inflation kaum Rendite abwerfen.
Aktuell parken die Bundesbürger etwa 2,3 Billionen Euro auf Sparbüchern sowie auf Tages- und Festgeldkonten, doch ein Teil der Sparer denkt um: Knapp jeder Zehnte, so geht aus dem Anlegerbarometer von Union Investment hervor, nutzt den Weltspartag bereits jetzt, um in der Filiale vor Ort die eigene Finanzsituation überprüfen zu lassen. Dr. Andreas Martin, Vorstand beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, rät dazu, sich dabei über die Alternativen zu Spar- und Tagesgeldkonten informieren zu lassen, beispielsweise über Investmentfonds. „Es kommt natürlich auf die individuelle Situation des Kunden an, es kommt auf die Risikoneigung an – und deshalb ist es weiterhin ratsam, sich persönlich in seiner Hausbank dazu beraten zu lassen“, so Martin.
Eine der unterschätztesten Sparformen in Deutschland, die gerade am Weltspartag nicht vergessen werden sollte, ist darüber hinaus das VL-Sparen. Viele Arbeitnehmer nehmen die vermögenswirksamen Leistungen überhaupt nicht in Anspruch, unter den Auszubildenden sind es laut einer aktuellen Umfrage sogar drei Fünftel – dabei kann mithilfe von vermögenswirksamen Leistungen und staatlichen Zulagen selbst in der Niedrigzinsphase eine erhebliche Summe angespart werden.
Sparer finden bei ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort heute eine Vielzahl von Produkten, mit denen sie – abgestimmt auf ihre Ziele und ihre finanziellen Möglichkeiten – auch in der Niedrigzinsphase Vermögen aufbauen können. Eine Facette des zeitgemäßen Sparens, die immer beliebter wird, sind die sogenannten nachhaltigen Investments. Dabei handelt es sich um Fonds, die das Geld der Anleger nach klar definierten ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien einsetzen – Union Investment, die Fondsgesellschaft der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, ist mit einem verwalteten Vermögen von 45,5 Milliarden Euro in diesem Bereich Marktführer in Deutschland. Ebenso bieten die Volksbanken Raiffeisenbanken mit ihrem Gewinnsparen, das klassisches Sparen mit der Verlosung attraktiver Sach- und Geldpreise kombiniert, heute eine Möglichkeit, Geld zurückzulegen und dabei Gutes zu tun. Ein Teil des Einsatzes fließt dabei in gemeinnützige regionale Projekte – in Schleswig-Holstein werden das in diesem Jahr voraussichtlich knapp 1,9 Millionen Euro sein.
Weltspartag 2019:
Vermögensaufbau trotz Zinsflaute?
